Mein letzter Tag …

Als ich zum ersten Mal von Nicoles Blog-Parade zum Thema „Was wenn morgen dein letzter Tag wäre“ gelesen habe, dachte ich: spannendes Thema, aber puh … Das ist doch total anstrengend, darüber ernsthaft nachzudenken!? Und noch schwieriger schien es mir, eine möglichst wahre Antwort zu finden. Also habe ich Nicoles Aufruf auf ihrem Blog Bewusst glücklich zunächst nicht weiter verfolgt.

Unbewusst verfolgt hingegen hat mich die Fragestellung. Immer wieder musste ich z. B. auf dem Weg zur Arbeit, beim Joggen oder beim Spaziergang in der Mittagspause darüber nachdenken. Bis die Gedanken in einer Pause konkreter wurden. Glücklicherweise hatte ich mein Notizbuch dabei.

Die Essenz

Hinter dem Thema steckt für mich ganz klar die Frage: Was ist mir wirklich wichtig im Leben? Oder: Was ist für mich die Essenz im Leben?

Strand Meer

Was ich nicht machen würde

Wüsste ich, dass ich nur noch MORGEN hätte, würde ich wohl nicht meine Papiere abschließend sortieren, Versicherungen abmelden oder Passwörter zurücksetzen (sorry, liebe Nachwelt!).

Wüsste ich, dass ich nur noch MORGEN hätte, würde ich weder meine Wohnung putzen noch irgendetwas aufräumen oder gar ausmisten.

Wüsste ich, dass ich nur noch MORGEN hätte, würde ich mich nicht allein und weinend verkriechen wollen. Auch wenn der Impuls dazu ganz sicher da wäre!

Wüsste ich, dass ich nur noch MORGEN hätte, würde ich meine To Do-Liste und meinen Redaktionsplan keines Blickes mehr würdigen.

Wüsste ich, dass ich nur noch MORGEN hätte, würde ich nicht mehr ins Büro zum Arbeiten gehen.

Wüsste ich, dass ich nur noch MORGEN hätte, würde ich keine Yogaklasse mehr besuchen.

Mein letztes MORGEN

Wüsste ich, dass ich nur noch MORGEN hätte, stelle ich mir vor, dass:

  • ich meinen Freund, meine kleine Familie und meine engsten Freunde zusammentrommle.
  • ich einen großen Pick-up miete (so einen wollte ich schon immer mal fahren. Das mag verrückt klingen, aber dazu stehe ich selbst ohne mein letztes Morgen :-))
  • wir – begleitet von Guter-Laune-Musik – ans Meer fahren.
  • ich einen wunderschönen Strandabschnitt mit riesigen Loungesesseln nur für uns reserviere.
  • wir Kerzen, Fackeln und einen Grill aufstellen und ein schönes Lagerfeuer entzünden.

Lagerfeuer

  • wir uns leckerste und ganz einfache Speisen auf dem Grill zaubern.
  • meine Mama von den schönsten und lustigsten Erinnerungen als Mutter erzählt (die Teenagerzeit ersparen wir uns allerdings).
  • wir uns vorstellen, dass mein Papa von seiner gemütlichen Wolke oben im Himmel nach unten zu uns schaut und auf diese Weise bei uns ist.
  • meine Schwester und ich unsere gemeinsamen Lieblingsschwester-Touren Revue passieren lassen.

Freundinnen

  • mein Freund mich fest in die Arme nimmt, mir in die Augen schaut und mir sagt, wie reich sein Leben durch mich ist.
  • ich mit meiner besten Freundin über all unsere gemeinsamen Reise-, Sport-, Genuss- und emotionalen Momente lache und weine.
  • wir mit meinen engsten Freunde all jenes bequatschen, was uns verbindet, was unsere Freundschaft besonders macht und was sie hat wachsen lassen.
  • all die wunderbaren Menschen in Erzählungen lebendig werden, die mich eine Zeitlang im Leben begleitet haben.
  • wir ganz viel lachen und ganz viel weinen.
  • wir nackig im warmen Meer baden (verschämende Gedanken haben am letzten Tag ihre Berechtigung verloren).
© pixabay
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  • jemand Gitarre spielt und wir alle zusammen singen.
  • wir ausgelassen tanzen und das pralle Leben in uns pulsiert.
  • wir am Strand schaukeln und von einem Seil ins Wasser hüpfen.

Schaukel

  • wir letztlich alle mit erfüllten und dankbaren, aber auch traurigen Herzen auf unsere gemeinsame Zeit blicken.
  • wir feststellen, dass alles im Fluss ist und nichts bleibt wie es ist – und das wissen wir nicht mehr nur theoretisch, sondern spüren es ganz real.

Doch warum mit diesen gemeinsamen Momenten voller geteiltem Glück, voller Nostalgie, Lebendigkeit und Lebensfreude eigentlich auf MORGEN warten?!

Liebe Nicole, Du hast mich mit Deinem Aufruf ganz schön nachdenklich gestimmt und mich dazu gebracht, den bislang persönlichsten Beitrag auf meinem Blog zu verfassen 🙂  Vielen Dank für die tolle Anregung!

 

 

4 Comments

  1. Nicole said:

    Liebe Silke
    Erstmal Danke an dich, dass du an meiner Blog-Parade teilgenommen hast! Und ich fühle mich geehrt, dass ich es geschafft habe, deinen bisher persönlichsten Beitrag aus dir herauszuholen 🙂 Ich finde die Vorstellung, den letzten Tag mit all seinen Liebsten zu verbringen, einfach wunderbar! Aber du hast Recht, warum damit eigentlich bis Morgen warten??
    glückliche Grüsse,
    Nicole

    2. Juni 2015
    • Silke said:

      Dankeschön, liebe Nicole 🙂

      3. Juni 2015

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