Mut macht lebendig: 4 „mutige“ Tipps

Mut und Angst sind Geschwister. Sie wohnen unter einem Dach. Ihr Zuhause ist das Herz. Um das Leben voll auszuschöpfen und dem inneren Weg zu folgen, gehört Mut. Und weil sich Mut und Angst so nahestehen, kann es vorkommen, dass die Angst ihren Bruder boykottiert.

Ich kenne dieses Gefühl nur zu gut, wenn die beiden sich auseinandersetzen. Wie oft leiere ich etwas an oder sage aus vollem Herzen JA zu etwas und bekomme kurz vor besagtem Termin Fluchtreflexe. Aus mangelndem Mut, aus Angst vor dem Unbekannten, aus Angst zu versagen.

Ein „sicheres“ Leben erfordert keinen Mut. Da ein wirklich sicheres Leben auch nicht existiert, brauchen wir alle Mut. Mal mehr, mal weniger – je nach Einstellung, Persönlichkeit und Lebensweise. Seinem eigenen Herzen zu folgen, verlangt auf jeden Fall Mut. Denn da warten so viele Hindernisse auf dem Weg. Ganz vorn die eigenen inneren Hindernisse, gefolgt von den Ermahnungen und Meinungen aus dem Umfeld. Zu den inneren störenden Kräften, den Klésas (Yogasutra 2.3), gehört auch Abhinivésa, die unbegründete Angst.

Denn vor was fürchte ich mich eigentlich? Sind die Ängste wirklich begründet? Ganz ehrlich: Das sind sie doch meistens nicht. Real entpuppt sich die angstauslösende Situation als gar nicht so schlimm. Im Gegenteil: Stattdessen macht sich Freude breit  – über die neue Erfahrung, über das Überwinden der Angst.

Mut kommt aus dem Herzen

Schauen wir uns das englische Wort für Mut an, „courage“, wird die Sache klarer. Denn in „courage“ steckt das lateinische Wort „cor“: Herz. Mutig zu sein, heißt also, aus dem Herzen zu leben. Osho hat das ganz wunderbar in seinem Buch „Mut“ erklärt. Er schreibt dort zum Beispiel:

„Der Weg des Herzens ist der Weg des Mutes. […] Aus dem Herzen leben heißt einen Sinn entdecken.“

Aber was tun, wenn die Angst Oberhand zu gewinnen droht? Dem Mut den Weg ebnen!

Dazu habe ich vier Tipps für Dich parat:

  1. Nicht lange fackeln!
    Verstricke Dich nicht in den Abertausenden von Varianten des potenziellen Scheiterns, sondern mache „einfach“. Der Trick besteht darin, sich von dem negativen Kopfkino abzulenken. Einfach tun ist eine gute Ablenkung (und außerdem spart das enorm viel Zeit). Beim Tun denken wir nicht so viel nach. Fakt ist, dass das negative Kopfkino Energie raubt und überhaupt nicht weiterbringt. Sobald also das nächste ABER im Kopf auftaucht, beschäftige Dich rasch mit etwas, was Dich dem eigentlichen Ziel näherbringt.
  2. Den Spieß umdrehen!
    Warum zum Geier trampelt der Geist so gern auf den Schreckensszenarien herum?! Warum malt er uns nicht einfach das Ziel in den schönsten Farben, Formen und Emotionen aus? Wenn er es nicht tut, musst Du es selbst tun! Wird Dir das Treiben im Geist anlässlich der anstehenden Angstsituation zu bunt, drehe den Spieß um: Setze Dich hin und SCHREIBE Dir die Situation in der schönsten Form auf. Wie soll sie sich – im Positiven! – für Dich anfühlen, was bringt sie Dir, was lernst Du dabei, woran wächst Du?
  3. Belohnung erwarten!
    Nimm den Mut mit in die Welt und lasse die Angst zu Hause. Dann wirst Du belohnt, ohne dass Du Dir selbst Blumen dafür schenken müsstest. Was ist die Belohnung für Dein mutiges Handeln? Selbstvertrauen, Freude, Ausstrahlung und Erfolg (Angst macht uns nicht erfolgreich). Wenn das mal keine Argumente sind?!
  4. Rückbeugen praktizieren!
    Auch die Asanapraxis erfordert Mut, vor allem Rückbeugen. Hier gilt: Habe Mut, ernte Vertrauen.

Ich denke sicherlich bald an meinen eigenen Artikel, denn die nächste Situation steht schon vor der Tür …