Bewusstsein und Dankbarkeit

Auch wenn sich jeder einzelne Tag im Jahr dazu eignen würde, bringt der Jahreswechsel doch alljährlich bei den meisten Menschen ein besonderes Gefühl mit sich: das von Neustart, Veränderung, Chance.

Selbstverständlich wird niemand plötzlich um Mitternacht eine neue Person – diszipliniert in Sport und Ernährung, aufmerksam mit Familie und Freunden, freundlich und respektvoll im Umgang, gelassen im Alltag und Job – und was uns noch so alles vorschwebt.

„Is it what I like?“

Trotz dieses Wissens und meiner Angewohnheit, sehr zurückhaltend mit neuen Vorsätzen zum Jahreswechsel zu sein, mag ich dieses Gefühl, dass das ganze Jahr noch vor mir liegt. Ich weiß nicht, was es bringt. Aber ich weiß (ungefähr), was ich will. Erst kürzlich hat eine liebe Freundin eine Geschichte erzählt, die ihr ganz deutlich bei einer Entscheidung geholfen hat. Ausschlaggebend war ein zufällig auf der Straße gefundenes Plakat mit der Frage: „Is it what I like?“

I LIKE – nämlich diese Frage! Wir müssen im Leben auch durch Situationen durch oder Dinge erledigen, die wir alles andere als mögen. In dem Fall ist die Kunst, auch diese Phase zu akzeptieren und sich „einzureden“, sie zu mögen. Aber bei all den anderen Entscheidungen, finde ich diese Frage hervorragend: Is it what I like? Sie wird mich in 2017 stärker begleiten.

Bewusstsein

Der Mensch hat das Glück, ein Lebewesen mit Bewusstsein zu sein. Mir gefällt oft das Wort Bewusstheit besser. Das Problem ist nur, dass wir dieses Bewusstsein oder die Bewusstheit nicht immer zu schätzen wissen oder unpassend einsetzen. Aber erst das Bewusstsein macht uns wirklich menschlich. Es ist ein kostbares Geschenk, so wie das ganze Dasein!

In diesem Bewusstsein kann ich meinen Geist nähren und mit Meditation beruhigen, meine Handlungen und meinen Umgangston menschlich sein lassen, kann ich Fragen stellen und ehrlich lieben.

Dankbarkeit

Dankbarkeit praktizieren – man hört an allen Ecken und Enden, wie gut das sei. Manchmal kann ich es nicht mehr hören. Obwohl ich mich selbst darin übe. Immer und immer wieder. Weil ich spüre, wie wichtig Dankbarkeit ist und was sie mit mir macht. Sie beendet die oberflächliche Selbstverständlichkeit dessen, was ich bin, was ich erlebe, was mich umgibt.

Wenn ich bewusst bin, kann ich dankbar sein. Wenn ich Dankbarkeit empfinde, bin ich bewusst. Erst die bewusste Dankbarkeit lässt mich Situationen, Erlebnisse und Begegnungen wertschätzen und schärft meinen Blick auf all das Positive in meinem Leben – und wenn es noch so kleine Dinge sind. Wobei ich nicht allein für das Gute in meinem Leben dankbar bin. Ich kann auch eine Herausforderung dankbar annehmen. Denn sie lässt mich wachsen und Erfahrungen sammeln.

Hallo Perspektivwechsel

Heute habe ich den „New Year’s Energyflow“ im yogalanie gehalten. Mit dem Fokus auf Bewusstsein und Dankbarkeit. Die Gedanken dazu haben mich nicht losgelassen, deshalb findest Du einige dazu jetzt auch auf meinem Blog.

Es ließe sich ewig darüber philosophieren, denn es gibt so viele Facetten.

Nachdem ich die letzten Tage große Schwierigkeiten beim Aufstehen hatte, verbunden mit den wiederkehrenden Sätzen in meinem Geist „Ich kann nicht aufstehen“ und „Ich will nicht aufstehen“ – teilweise sogar laut ausgesprochen, was dieses dumpfe, biestige Gefühl hundertfach verschlimmert hat – kam mir heute Morgen glücklicherweise der fixe Gedanke dazwischen: „Ich DARF aufstehen.“

Und genau das ist es! Ja, eine Umstellung des Rhythmus ist immer schwierig. Aber es ist nicht selbstverständlich, dass ich arbeiten darf, dass ich gesund bin, dass ich lebe. Das kann schon morgen anders sein. Ich darf aufstehen, ich darf mein Leben weitgehend selbst bestimmen, ich habe wunderbare Menschen um mich – ich darf und ich will! Manchmal hilft es, bewusst die Perspektive zu wechseln.

(Photocredit: @Marina Holland | Las Bellas Artes)

2 Comments

  1. Christina said:

    Liebe Silke,

    genauso empfinde ich es auch. Danke fürs daran erinnern. Alles Liebe im neuen Jahr 2017.
    Von Herzen
    Christina

    6. Januar 2017
    • Das freut mich sehr, liebe Christina, danke. Dir auch alles Liebe für 2017!

      6. Januar 2017

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