Meine rauchenden Kolleginnen und Kollegen machen regelmäßig Pause. Ob allein oder in der Gruppe: Sie wenden sich mehrmals pro Tag ein paar Minuten vom PC ab.
Ich will wirklich nicht behaupten, dass sie frische Luft für ihre grauen Zellen tanken. Aber sie gönnen sich, das Hamsterrad zu verlassen und auf andere Gedanken zu kommen – der Hintergrund ist hier mal völlig unerheblich.
Sind wir ehrlich: Die Raucherfraktion ist meistens gut informiert 🙂 Bei einer Kippe in der Gruppe kommuniziert es sich so gut!
Warum „nur“ Raucherpausen?!
Es ist schon lange her, dass ich angefangen habe über Nichtraucherpausen zu philosophieren. Dabei stellte sich mir immer die Frage: Warum haben „Nichtraucherpausen“ einen seltsamen Touch?
In meinem Kopf spukte zu Anfang meiner nichtrauchenden Gedankengänge folgendes Bild rum: Ich stelle mich allein ohne Zigarette oder Smartphone in der Hand ein paar Minuten vor das Haus und gucke in die Luft. Jemand aus dem Büro beobachtet mich dabei, tippt sich an die Stirn und denkt sich im Stillen: Was fehlt der denn?!
Ob Einbildung oder Realität: Heute ist mir das ziemlich wumpe.
Ist „Ersatz-TUN“ Pause?
Woher kommt diese Irritation beim „Nichtstun“ während der Arbeitszeit? Wer sagt, dass eine Pause nur dann eine Pause ist, wenn ich etwas anderes MACHE als am Rechner zu sitzen und meiner gängigen Arbeit nachzugehen? Muss ich dafür etwas anderes TUN? Sozusagen eine Alternativtätigkeit finden? Nämlich rauchen, telefonieren, meine Nachrichten auf dem Smartphone abrufen o. ä.?
Heute sage ich viel selbstbewusster: NEIN!
Pausen machen produktiv!
Experten raten Arbeitnehmern mehrmals am Tag (am besten alle 1 bis 1,5 Stunden) eine 5- bis 10-minütige Pause einzulegen. Allerdings erholen wir uns nicht vor dem Bildschirm. Produktiver, konzentrierter und kreativer werden wir erst, wenn wir den Arbeitsplatz verlassen.
Der Gang zur Toilette zählt übrigens nicht als Pause!
Mein Start in die Nichtraucherpause
Als ich vor einigen Jahren zum ersten Mal eine Nichtraucherpause eingelegt habe, bin ich mit Unterlagen bewaffnet auf die Terrasse umgesiedelt. Die Unterlagen dienten natürlich nur als Tarnung für ein paar Minuten Pause. Was für ein Blödsinn!
Vor ein paar Wochen habe ich die Nichtraucherpause mit Kaffeegenuss im Freien eingeläutet.
Kaffee tut mir gut, wenn er gescheite Qualität hat, ich ihn gelegentlich zelebriere und nicht unbewusst hinunterkippe. Dazu ein paar Züge Sauerstoffe und gestärkt kann es weitergehen.
Zur Frage, ob Yoga und Kaffee zusammenpassen, hat Robin auf asanayoga kürzlich übrigens einen lesenswerten Artikel geschrieben.
Du hast auch das starke Bedürfnis, Nichtraucherpausen ihren berechtigten Raum zu geben?
Dann lass sie uns gemeinsam im Arbeitsleben einführen!
3 Tipps für eine Nichtraucherpause:
- Mache Dir zunächst bewusst, wenn und dass Du mehrere kurze Pausen brauchst! Achte auf die Signale Deines Körpers, wie z. B. verstärkte Müdigkeit, Konzentrationslosigkeit oder Reizbarkeit.
- Verlasse für die kleinen Auszeiten Deinen Arbeitsplatz! Gehe am besten an die frische Luft und / oder zelebriere Deinen Kaffee, anstatt ihn beim Tippen nebenbei zu trinken.
- Tausche Dich aus! Spreche mit Deinen rauchenden und nicht-rauchenden Kollegen darüber, sollten diese schräg schauen, wenn Du einfach mal vor der Tür stehst. In der Regel verstehen alle, welche Intention dahinter steckt.
Ich wünsche Euch erholsame Mini-Pausen bei der Arbeit und dann motivierte Arbeitsphasen!
Hast Du selbst Erfahrungen mit oder Vorstellungen von Nichtraucherpausen? Dann hinterlasse einen Kommentar!
Das Problem is tdas da wo ich Nichtraucherpausen machen möchet (vor der Tür) die Raucher herumlungern XD
Schöner Artikel Silke, diese Gedanken hatte ich auch schon das ein oder andere mal.
Für Raucher ist die Pause selbstverständlich – für Nichtraucher nicht. Schließlich kann man ja auch weiterarbeiten, wer braucht schon eine Pause, Pausen zeigen Schwächen, nur die Starken kommen in Garten….
Heute denken viele nicht mehr so, und wenn, dann sind diese irgendwann die Schwachen!
Danke für Deine Zeilen, liebe Sarah. Ja, ich denke auch, es tut sich was. Aber es ist doch immer noch ein seltsames Gefühl, eine bewusste „Nichtraucherpause“ einzulegen, oder?
Nichtraucherpausen sind wirklich etwas Wunderbares: Mit der Lieblingskollegin ein paar Minütchen im Freien durchatmen & dazu ein leckerer Kaffee – das tut einfach gut . Und danach arbeitet es sich gleich wieder viel besser …
Ach liebe Mi … 🙂