Das Immunsystem ist lebenswichtig. Damit es seiner schützenden Aufgabe nachkommen kann, sollten wir es ein bisschen unterstützen. Wenn wir gesund sind, nehmen wir das ja gern als selbstverständlich hin. Erst wenn sich Körper oder Seele melden, fängt’s an zu rattern: Was habe ich falsch gemacht? Was hätte ich an welcher Stelle anders machen oder verhindern können? Wie werde ich wieder gesund?
Um das Immunsystem zu stärken, braucht es erst einmal keine Medizin oder Nahrungsergänzungen. Gerade wenn der Winter in den Frühling übergeht oder wenn sich der späte Herbst ankündigt, ziehe ich mein „Programm“ zur Stärkung des Immunsystems gern an.
So kannst du dein Immunsystem unterstützen:
1. Heißes Ingwer-Zitronen-Wasser
Schon seit mehreren Jahren trinke ich täglich mindestens eine große Tasse, meist eine ganze Kanne, heißes Ingwerwasser. Dazu schneide ich ein Stück Ingwer in sehr dünne Scheiben und gieße sie mit heißem Wasser auf. Dann lasse ich das Ganze durchziehen und trinke das noch warme Wasser. Oft presse ich kurz vor dem Trinken noch eine halbe oder sogar ganze Zitrone rein. Spätestens wenn die oben genannten Übergänge der Jahreszeiten kommen (also auch gerade jetzt), wechsle ich in die „Hardcore-Variante“: Dazu püriere ich das Stück Ingwer mit etwas kaltem Wasser und gieße die gelbe Brühe dann mit heißem Wasser auf. Vor dem Trinken kommt der obligatorische Zitronensaft dazu. In der Regel trinke ich davon gleich morgens eine ganze Kanne voll, das sind meist so drei Tassen. Scharf, sauer, heiß und so gut! Wem das zu intensiv ist, kann auch ein Löffelchen Honig einrühren, aber am besten erst kurz vor dem Trinken. Manch einem nüchternen Magen mag das Gebräu zu stark sein. In dem Fall könntest du vorher zum Beispiel eine Banane essen oder eine Scheibe Brot – oder du schüttest das Ingwer-Zitronen-Wasser in eine Thermoskanne und teilst es dir über den Tag auf. Der Ingwer ist bekanntermaßen eine Wunderknolle: Er enthält viele wichtige Nährstoffe und Vitamine, unter anderem Vitamin C und B-Vitamine (außer B12). Bis vor drei Jahren hatte ich jährlich im März eine fette Erkältung oder einen grippalen Infekt. Seit ich das regelmäßig mache, war ich nicht mehr krank. Ich führe das unter anderem darauf zurück, kann natürlich noch andere Gründe haben … Jedenfalls schwöre ich darauf!
2. Schlafen
Zu wenig schlafen ist richtig fies! Frisch gebackene Eltern oder Menschen mit chronischen Einschlaf- oder Durchschlafstörungen können davon ein Lied singen. Umso schlimmer finde ich, dass es in unserer Leistungsgesellschaft mitunter als „cool“ anmutet, mit wenig Schlaf auszukommen. Unser individuelles Schlafbedürfnis ist genetisch bedingt. Doch die wenigsten Menschen kommen tatsächlich mit nur einigen Stunden pro Nacht aus. Weißt du, wie viel Schlaf DU brauchst? Gönn ihm deinen Körper, wenn du kannst! Sicherlich kennst du den Spruch aus dem Volksmund: „Schlaf ist die beste Medizin.“ Es kommt natürlich auf die Krankheit drauf an. Wenn du dich aber an deine letzte Erkältung erinnerst, weißt du vielleicht noch, dass dein Körper nach mehr Schlaf verlangt hat? Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Schlafmangel das Erkältungsrisiko erhöht. Im Schlaf erholt sich unser Körper, da passieren so unglaublich viele regenerierende Abläufe. Außerdem sind wir mit ausreichend Schlaf viel widerstandsfähiger in herausfordernden Situationen und verlieren nicht so schnell die Nerven. Mir fällt nicht ein einziger Grund ein, warum wir die Notwendigkeit von ausreichendem, qualitativem Schlaf willentlich ignorieren sollten. Mal abgesehen davon, dass es einfach schön ist, sich in sein Bett kuscheln zu dürfen. Mehr Infos und Impulse rund um das Thema Schlaf findest du in der Schlafserie.
3. Frische Luft
Trockene Heizungsluft macht unsere Schleimhäute bekanntermaßen nicht glücklich. Weil ich viel am Computer sitze, direkt neben dem Heizkörper, habe ich immer zwei Schüsseln mit Wasser auf dem Fensterbrett stehen. Täglich rausgehen sollte zur Pflicht werden (ich greife mir da mal an die eigene Nase …): Egal wie viele Wolken am Himmel hängen, sollten wir am besten täglich mind. 30 Minuten an die frische Luft gehen. Unsere Zellen brauchen Sauerstoff. Vitamin D ist in der dunklen Jahreszeit eh Mangelware. Hundebesitzer sind da klar im Vorteil. Kombinierst du das mit Tipp 4 wird auch noch deine Lunge durchblutet. Macht außerdem rosige Wangen und hebt die Laune – versprochen!
4. Bewegen
Komm in Bewegung! Finde raus, was dir Spaß macht. Die Auswahl ist riesig. Gut, es ist gerade eine ungünstige Zeit, um Studios auszuprobieren, aber viele von ihnen bieten Onlinekurse an. Vielleicht liegt es dir auch mehr, einen zügigen Walk durch den Wald zu machen und dich an der frischen Luft zu bewegen (siehe Tipp 3)? Die richtige Kleidung ist wichtig, wenn du bei Wind und Wetter rausgehst. Moderates Ausdauertraining ist jedenfalls fein, und eine Runde Yoga bringt nicht nur dem Körper die nötige Flexibilität, sondern vor allem auch dem Geist – können wir ja gerade alle ganz gut gebrauchen.
5. Bunt essen
Eine möglichst große Farbskala auf deinem Teller ist ein guter Indikator dafür, dass du eine Vielzahl an Nährstoffen aufnimmst. Je unverarbeiteter die Lebensmittel, desto besser. Klar, oder? Wirf vor deinem Einkauf vielleicht einen Blick in den Saisonkalender und schau, dass du möglichst regionales Gemüse und Obst einkaufst. Nüsse, Samen und Hülsenfrüchte sind auch prima. Um einen möglichst vielfältigen und bunten Teller zu kreieren, sind Bowls eine feine Sache.
6. Lachen
Den allermeisten von uns dürfte gerade nicht zum Lachen sein. Dabei lachen wir Erwachsenen eh schon viel zu wenig. Während Kinder Hunderte Male am Tag lachen, kommen wir Großen kaum auf 20 Mal. Lachen ist im Grunde eine weltweit funktionierende Form der Kommunikation. Ist es nicht traurig, dass den meisten von uns das Lachen irgendwie vergangen ist? Ich nehme mich da nicht aus. Lachen hat so viele positive Wirkungen: Es baut Stress ab, es schafft eine Verbindung zu anderen und es stärkt das Immunsystem. Wie können wir uns selbst oder unser Umfeld zum Lachen bringen? Lustige Filme gucken (Tipps in den Kommentaren sind willkommen!), Witze erzählen (wobei die Geschmäcker da ja sehr unterschiedlich sind) oder …?
Ich bin ganz sicher, dass ich dir in diesem Artikel nicht wirklich etwas Neues erzählt habe. Aber manchmal braucht es eine Erinnerung, das weiß ich selbst. Die Tipps sind nicht vollständig. Wenn du noch einen Impuls hast, um das Immunsystem zu stärken, hinterlasse gern einen Kommentar.
Bleib gesund!