In dieser Saison dürfen meine liebe Freundin Stefanie Weyrauch von yogastern und ich die Hände in die Erde graben. Denn wir pflegen unseren Yogagarten im Rahmen von Meine Ernte. Das Projekt von Wanda und Natalie kam 2010 in sechs Großstädten ins Rollen. Es entstand aus dem Wunsch heraus, auch Städtern die Möglichkeit zu bieten, selbst Gemüse anzupflanzen und die eigene Nahrung wachsen zu sehen.
Heute gibt es an etwa 30 Standorten Mietgärten für städtische Privatgärtnerinnen und -gärtner.
Unser Yogagarten
Im April haben Steffi und ich unser Stück Acker auf dem Scholzenhof Wiesbaden übernommen. Die fleißigen Gärtner dort haben alle Ackerflächen mit Saatgut vorbereitet – darunter Kohlrabi, Möhren, Kartoffeln, Spinat, Zucchini u. v. m. Seitdem sind wir am Zug: gießen, Unkraut jäten, Kartoffelkäfer verjagen, den Pflanzen gut zureden und natürlich ernten. Wie kann Essen besser schmecken als frisch und biologisch direkt vom Feld?
Erdung durch Gärtnern
Mit den Händen Erde und Pflanzen berühren ist im wahrsten Sinne des Wortes nährend. Diese „Arbeit“ erdet und bringt zurück in die eigene Mitte. Wenn ich mich auf unserem Acker bewege, fühlt es sich wie Meditation an – na gut, außer bei 30 Grad in der Mittagssonne. Das habe ich mal versucht und die Flucht ergriffen …
Das Gärtnern stärkt das Wurzelchakra, das mit den Themen Stabilität, Sicherheit und Erdung in Zusammenhang steht und dem das Element Erde zugeordnet wird. Als unterstes Chakra bildet es die Basis für die anderen sechs Chakras. Auf energetischer Ebene verbindet das Muladhara-Chakra (Sanskrit: Mula = Wurzel, adhara = Stütze) den Menschen mit der Erde. Da wir darüber die meiste Energie über die Erde aufnehmen, gilt dieses Chakra als Quelle der Lebensenergie. Physisch liegt es im Bereich des Beckenbodens, auf Höhe des Steißbeines. Es korreliert auch mit dem Knochengerüst, mit Beinen und Füßen – alles Bereiche, die uns Stabilität verleihen und uns mit der Erde verbinden.
Ein stark ausgeprägtes Wurzelchakra erhöht die Lebensenergie und stärkt den Lebenswillen. Es gibt einige Asanas im Yoga, die besonders für Stabilität und Erdung sorgen.
Spaß am eigenen Anbau
Es macht mir großen Spaß, unseren Acker zu besuchen, bei Bedarf zu gießen, das Gedeihen der Pflanzen zu beobachten und bedarfsgerecht zu ernten. Unkraut jäten muss natürlich auch sein …
Allerdings gebe ich zu, dass ich den Aufwand neben all meinen anderen Projekten unterschätzt habe. Glücklicherweise waren Steffi und ich uns einig, dass wir unser Bestes geben, uns über den Ertrag freuen, uns damit aber keinen Druck auferlegen.
Insofern genießen wir dankbar weiterhin die Saison in unserem Yogagarten und freuen uns schon auf die nächsten Gemüsesorten, die heranreifen.
Im Übrigen liegt der Scholzenhof auf einem schönen Fleckchen Erde. In der Erdbeer-Saison kann man dort selbst Bio-Erdbeeren pflücken, im Waffelcafé pausieren oder im Hofladen einkaufen. Die Ackerflächen liegen im Abendlicht und strahlen ganz viel Ruhe aus. Nebenan auf einer kleinen Wiese haben wir auch schon mal bei Sonnenuntergang ein Picknick gemacht …
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