In Phasen, in denen ich sehr viel gemalt habe, hat mir mein Unterbewusstsein nachts neue Motive geschickt. Krimis oder andere einschneidende „Erlebnisse“ haben zu wilden Verfolgungsjagden, Entführungen oder Schreien geführt, die niemand hört. Die (Alp-)Träume der Nacht.
Aber da sind ja noch die Tagträume. Wir alle haben sie. Nur ignorieren wir sie gern und zuverlässig. Oder lassen uns von der Angst vor der eigenen Courage lähmen. Dabei schickt der Bauch meist untrügliche Zeichen einer Sehnsucht, lang bevor der Kopf sie wahrnimmt – und zulässt.
Auf der einen Seite sind da die flüchtigen, kleinen Träume eines Tages, auf der anderen Seite die hartnäckigen, großen Träume eines Lebens. Einzelne sind so lebendig und stark, dass sie immer und immer wieder an die Oberfläche drängen. Sie wollen erkannt werden und wenn Du ehrlich mit Dir bist, weißt Du genau, welcher DEIN Lebenstraum ist, nach dessen Erfüllung Du dürstest, sofern Du ihn noch nicht zum Leben erweckt hast.
Kindheitsträume
Wir träumen bereits als Kinder von Großem – zum Beispiel vom Abenteuerleben als Pirat oder vom rosaroten Leben einer Prinzessin. Ob als Pilot hoch oben über den Wolken schweben, als Feuerwehrmann Brände löschen oder als Tänzerin die Bretter erobern, die die Welt bedeuten. Ob ferne Länder bereisen oder die Welt ein bisschen retten. Wir kennen sie alle, diese Träume der Kindheit. Welche hattest Du als Kind? In beruflicher Hinsicht sind mir drei Wünsche in bleibender Erinnerung: Lehrerin, Krankengymnastin, Floristin.
Bereits in der Kindheit können sich Träume manifestieren, die Dein Leben bestimmen sollen. Andere bleiben ein Teil dieses Lebensabschnittes und das ist auch gut so.
Träume des Lebens
Träumen kann jeder. Sich dafür einsetzen, dass ein Traum wahr wird, schafft nicht jeder. Denn oft sind die Wege zur Erfüllung beschwerlich, die Angst vor dem Unbekannten ist mächtig, der Ausgang ungewiss, die äußeren Einflüsse sind immens und das, was dafür aufgegeben werden muss, wirkt zu wichtig, zu groß. Außerdem gibt es die Komfortzone und da ist es gemütlich.
Träume sind so vielfältig wie wir Menschen. Träume verändern sich, wie wir Menschen. Manche sind sehr haltbar. Die tiefen Sehnsüchte, die beständigen Träume sind vielleicht genau diejenigen, die keine Träume bleiben sollten … Doch real werden sie selten ohne aktives Zutun.
Du spürst, wenn ein Traum Deinem tiefsten, ureigensten Bedürfnis entspringt. Wenn Du Dir nicht sicher bist, setze den „Schaukelstuhl-Test“ ein: Frage Dich ehrlich, was Du – wenn Du im hohen Alter gemütlich in Deinem Schaukelstuhl auf der Veranda sitzt – bereuen wirst. Es ist erwiesen, dass der Mensch spätestens auf dem Sterbebett nicht unbedingt das bereut, was er getan hat, sondern das, was er unterlassen hat. Diese Erkenntnis hat z. B. Nicole von bewusst glücklich animiert, mehr im Jetzt zu leben und ihrem persönlichen Glück zu folgen.
Kann Dein Traum wahr werden?
Es kann sich so aufregend anfühlen: (Vor-)Freude, Faszination, Begeisterung, Leidenschaft, Lebenslust, Energie, Motivation, Wissensdurst, Neugier, Zuversicht und und und. All das gehört zu einem großen Lebenstraum dazu und gibt Dir Antrieb.
Doch um einen Traum – in welcher Lebensphase auch immer – wirklich Realität werden zu lassen, braucht es neben Mut eine ordentliche Portion Durchhaltevermögen. Ganz besonders, wenn es um einen lebensbestimmenden Traum geht.
„Die Zukunft gehört denjenigen, die an die Schönheit ihrer Träume glauben.“
(Eleanor Roosevelt)
Wenn Du Dich auf den Weg machst, Deinen Lebenstraum zu erfüllen, bedeutet das nicht nur puren Glanz und uneingeschränkte Belohnung. Du weißt ja: Licht bringt Schatten mit sich. Umgekehrt gilt: Wo Schatten ist, muss auch irgendwo Licht sein.
Der Weg ist selten mühelos: zu lösende Aufgaben, unliebsame Tätigkeiten, zweifelnde Stimmen (vor allem aus Deinem Umfeld) und wohlmeinende Ratschläge, unerwartete Rückschläge, ungeplante Hindernisse und schlechte Tage, an denen Du Dich fragst, was zum Henker Du hier eigentlich machst … All das und noch viel mehr kann Dich auf Deinem Weg begleiten. Schön, wenn Du jemanden an Deiner Seite hat, der Dich unterstützt und an Dich glaubt.
Inspiration „DREAMpions“
Im Buch „DREAMpions“ (Hrsg. Verena Tuppy / Henry Wedell, tredition 2016) kommen 25 unterschiedliche Menschen zu Wort, die ihren Lebenstraum umgesetzt haben – ob als Filmemacher, Reisender, Sportler o. a. Entgegen aller äußeren Bedingungen, Einflüsse und Hindernisse sind sie beständig und optimistisch ihren Weg gegangen. Sie haben Rückschläge eingesteckt, aber sie haben ihr (Traum-)Ziel nie aus den Augen verloren. Am Ende des Weges stand der Traum – die Belohnung, es geschafft zu haben. Dieses unbändig starke Gefühl, der Stolz und die Freude, dem eigenen Weg gefolgt zu sein.
Die Autorinnen und Autoren teilen ihre ganz persönlichen Lebensgeschichten, um Mut zu machen und zu zeigen: Es geht! Jede Geschichte endet mit persönlichen „DREAMpions Empfehlungen“, darunter unterfütterte Motivationstipps wie „Lass dich nicht von der Meinung anderer beeinflussen!“, „Frage dich: Wie viel ist dir dein Traum wert?“ oder „Steck dir kleine Ziele und erhöhe diese dann schrittweise“.
Auf der gleichnamigen Website gibt es weitere Inspiration.
Welcher auch immer Dein persönlicher Lebenstraum ist – es ist Dein Traum, der raus aus Deinem Kopf möchte, rein in Dein Leben. Vielleicht ist das schon bei Dir passiert? Wenn Du Deinen Traum hast lebendig werden lassen, wirst Du Dich vermutlich ebenso fühlen. Und selbst wenn er sich in der Realität nicht mehr so toll anfühlt wie vor Deinem geistigen Auge: Du wirst nie bereuen können, es nicht probiert zu haben!
Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Träume. Der Hinweis, dass man den Schaukelstuhl-Test anwenden kann, wenn man nicht sicher ist, welche Träume man verfolgen sollte, ist sehr hilfreich. Ich bin gerade noch dabei meine Träume besser zu verstehen und herauszufinden, was sie bedeuten und ich wirklich will, daher wollte ich mich hier mal belesen.
Wie schön – dann viel Erfolg bei Deinen Traumdeutungen!
Danke für diesen schönen Artikel! Ich habe direkt an meine Kindheitsträume denken müssen: Eine Zeit lang wollte ich gerne Gärtnerin werden. Jetzt erinnere ich immer daran, wenn ich in unserem kleinen Garten etwas mache wie z.B. gerade die Erdbeeren ernte 😉
Gärtnerin ist ein schöner Traum. Jetzt bist Du eben Klein-Gärtnerin in Deinem eigenen Garten 🙂