„Yoga Girl“ Rachel Brathen

Die als „Yoga Girl“ bekannt gewordene Schwedin Rachel Brathen fasziniert augenscheinlich. Ihrem gleichnamigen Instagram Account folgen inzwischen knapp 2 Mio. Abonnenten.

Die paradiesisch anmutenden Yogafotos entstehen in ihrer Wahlheimat, der karibischen Insel Aruba. Dort hat sie ihren Lebensmittelpunkt gefunden. Was die Bilder aus meiner Sicht so anziehend für ein Millionenpublikum machen, sind ihre Authentizität und Lebensfreude. Man glaubt Rachel gern, dass sie ihrem Leben entspringen – auch wenn es oft „nur“ Posen sind. Die Schwedin praktiziert Yoga und fühlt sich gut – in ihrem Körper, ihrer Seele und ihrem Geist. Das strahlen die Bilder aus. Und dazwischen finden sich diejenigen aus ihrem Alltag, mit ihrem Mann, beim Kochen, mit ihren Hunden.

Nun ist ihr Buch „Yoga Girl – So findest du Freiheit und innere Balance“ auf Deutsch erschienen. Darin schreibt Rachel über ihre unstete Kindheit, über ihre selbstzerstörerische Teenagerzeit und wie sich am Tiefpunkt innerhalb einer Woche in einem therapeutischen Meditationszentrum ihr Blick auf das Leben veränderte: vom Überleben zum Leben.

© Dennis Schoneveld
© Dennis Schoneveld

„Schließe Frieden mit deiner Vergangenheit. Arrangiere Dich mit den Schwierigkeiten, die du durchlebt hast. Nur so kann man sich ein friedvolles Leben aufbauen.“

Rachel lässt ihre Leserinnen und Leser immer wieder an ihren eigenen „liebevollen Einsichten“ teilhaben. Zwischen Lebensgeschichte, -erfahrungen und -anregungen zeigt Rachel außerdem Yogasequenzen, z. B. für Hüfte oder Core, oder präsentiert eines ihrer Rezepte. In sieben Kapiteln lässt sie ihre Leserinnen und Leser an ihrem Leben teilhaben und motiviert zur eigenen Yogapraxis:

„Beginne, wo du bist. Nutze, was du hast. Tu, was du kannst.“

Im Kapitel „Momente der Stille“ macht die Schwedin deutlich, wie wichtig und hilfreich Meditation ist. Diese Momente, in denen der Geist leiser plappern darf, die ins Hier und Jetzt katapultieren und uns fühlen lassen, dass wir selbst in Ordnung sind. Sie animiert dazu, den Lauf des Lebens und den augenblicklichen Stand des eigenen Lebens anzunehmen – auch oder gerade, wenn es sich nicht um eine Hochphase handelt. Spüren (so schmerzhaft es auch sein mag), aber niemals aufgeben, lautet ihre Devise.

Fazit

Yoga Girl weckt (bei mir) Emotionen. Die Lebensgeschichte ist berührend und Rachels ermutigende Aussagen über die Selbstakzeptanz und die innere Stimme machen Lust, den Yogaweg (weiter) zu beschreiten. Wenn ein Buch Emotionen weckt, erfüllt es seinen Zweck – das ist meine Erfahrung. Und wenn die Yoga-Bikinfotos am oder auf dem Meer Menschen dazu ermuntern, mit Yoga zu beginnen oder dem Weg treu zu bleiben, dann ist es umso richtiger – denn jeder Mensch braucht einen Motivator. Ich wünsche mir, dass es wirkt!

Brathen, Yoga Girl

Rachel Brathen

Yoga Girl – So findest du Freiheit und innere Balance

Knaur Balance, München 2016

176 S.

ISBN 978-3-426-67513-7

(Beitragsbild: © Ben Kane)