In Zeiten von Corona: Impulse für zu Hause

„Corona“ lautet der Titel: Wir sind gerade Darsteller eines schlechten Films ohne Drehbuch und ohne Proben. Doch der Film ist pure Realität. Die massiven Einschränkungen beeinträchtigen unser Freiheitsgefühl, lösen (Existenz-)Ängste aus und stellen die Wirtschaft vor unglaubliche Herausforderungen. Trotz allem versuche ich im Vertrauen zu bleiben und körperlich, mental wie emotional meine Kraft zu bewahren. Außerdem erkenne ich, wie sehr uns diese Lage vereint, verbindet und zusammenrücken lässt, obwohl wir zwischen uns viel physischen Raum lassen müssen.

Wer seinen Laden schließen musste, wem als Selbstständiger die Aufträge weggebrochen sind, der dürfte gerade viel Zeit haben oder bereits nach kreativen Lösungen suchen. Wer angestellt ist und im Homeoffice arbeiten kann, sollte das machen. Denn es gibt genügend, die das nicht können! Was würden wir tun ohne unsere Mitmenschen, die im medizinischen und pflegerischen Sektor tätig sind, die neue Waren produzieren, anliefern und die leergekauften Supermarktregale auffüllen, die gekaufte Produkte abkassieren, unsere Abfälle entsorgen etc., also die gesamte Grundversorgung aufrechterhalten? Ohne euch würde nichts gehen – danke für eure Arbeit!

Gehörst du zu jenen, die von zu Hause arbeiten oder gerade nicht arbeiten können und plötzlich so viel Zeit zu haben scheinen? Für dich sind die folgenden Anregungen!

Aufmerksamkeit für den Körper


Bewegung

Ob die Yogapraxis im eigenen Wohnzimmer (es gibt gerade unzählige Onlinekurse, vielleicht auch von einer Lehrerin oder einem Lehrer deines Vertrauens?), sportliches Workout (hierzu wird es in Kürze einen eigenen Blogpost geben), Faszientraining oder freies Tanzen – beweg‘ dich! Das geht auch auf kleinstem Raum. Und solange es möglich ist: Gehe – allein! – raus, z. B. in den Wald oder in die Felder. Tobe dich dort aus, tanke Sauerstoff und nimm das Gefühl von Freiheit danach mit zurück in deine vier Wände.

Essen

Keine Kantine mehr da? Das geliebte Restaurant geschlossen? Koche wieder selbst! Es muss überhaupt nicht kompliziert sein. Wähle am besten möglichst frische, unverarbeitete Zutaten. Dann weißt du, was auf deinem Teller landet und nährst deinen Körper und deine Seele.

Schlaf

Schlafdauer und Schlafqualität sind essenziell für die Gesundheit. Und doch schlafen viele Menschen für ihre Bedürfnisse zu wenig oder leiden unter Schlafstörungen. Wenn du deine eigene Schlafqualität schon länger unter die Lupe nehmen, anpassen und verbessern wolltest, gehe es doch jetzt an! Einige Tipps findest du auch in der Schlafserie.

Pflege

Darf es etwas mehr sein als mal schnell zu duschen und mit der Bürste die Haare zurechtzurücken? Genieße ein Bad (sofern du über eine Wann verfügst), creme dich ein, gönne deinen Füßen eine Extraportion Pflege, rühre deine eigene Haarmaske an oder oder … Wenn du magst, kannst du den Oberbegriff „Pflege“ auch auf dein Haustier, dein Fahrrad oder dein Auto übertragen.

Aufmerksamkeit für Geist und Seele


Meditation

Meditation kann dir dabei helfen, innere Ruhe zu finden – manchmal zunächst auch innere Unruhe, aber je beständiger die Praxis, desto spürbarer der Effekt. Du kannst z. B. Atemmeditation praktizieren, gerade bei diesem Wetter liebe ich sie am offenen Fenster. Ich halte den Atem für ein wundervolles Tool, um die (Selbst-)Heilung zu unterstützen und sich mit dem eigenen Körper, Geist und den Gefühlen zu verbinden.

© Katta Zensen Photography

Lesen

Endlich Zeit für all die ungelesenen Bücher, die noch im Regal stehen! Oder du lässt dir einen neuen Titel von deiner örtlichen Buchhandlung bringen. Viele Buchhandlungen liefern jetzt aus und freuen sich über deine Unterstützung (support your locals!). Ein paar Buchtipps findest du hier. Wenn du gern weitere Empfehlungen hättest, hinterlasse einen Kommentar und verrate deinen Themenwunsch. Oder teile gern deine momentane Lektüre, um andere zu inspirieren.

Kreativität

Werde kreativ! Vielleicht wolltest du schon länger mal wieder zum Pinsel greifen, die Nähmaschine hervorkramen, Fotomotive mit deiner Kamera festhalten oder Geschichten schreiben? Jetzt wäre eine gute Gelegenheit. Tue das, was dir Freude bereitet, ohne auf ein Ergebnis „hinzuarbeiten“. Lass dich treiben, gestalte und komme in deinem Flow an. Ach so, und bald ist doch auch Ostern!

Musik

Musik kann eine unglaubliche Wirkung haben! Sie kann aufwühlen, sie kann beruhigen. Sie kann munter machen, sie kann müde machen. Sie kann die Laune heben, sie kann die Stimmung verdüstern. Sie kann sehr heilsam sein – ob du ihr nun lauschst, ob du singst oder einem Instrument Töne entlockst. Hast du ein Instrument zu Hause, das du schon länger nicht mehr gespielt hast oder gern mal erlernen möchtest? Oder drehe die Musik laut auf und singe aus vollem Herzen mit!

Weiterbilden

An welchen Themengebieten hast du Interesse? Was wolltest du schon die ganze Zeit lernen? Möglicherweise schlummert da irgendwo auch noch ein gebuchter Onlinekurs oder verstauben Fachbücher in deinem Regal, denen du dich jetzt widmen kannst. Es gibt auch sehr informative, bereichernde Dokumentarfilme auf Streaming-Plattformen und in den Mediatheken.

Visionen

Es muss nicht immer das „Tun“ sein. Den Tee in der Hand, den Blick in den Himmel gerichtet und einfach mal die Gedanken spazieren gehen lassen. Gerade in diesen Momenten dazwischen bekommen Ideen gern Flügel, breiten sich Visionen vor dem inneren Auge aus, gelingt ein Perspektivwechsel. Wie möchtest du leben? Warum tust du, was du tust? Mit wem möchtest du durchs Leben tanzen? Ein Vision Board zu gestalten macht nicht nur Spaß, sondern lenkt den Fokus auch auf deine Werte.

Aufmerksamkeit für die Wohnung


Ausmisten

Hand aufs Herz: Wir haben alle irgendwo diese eine Ecke, die wir uns schon lange mal vorknöpfen wollten. Aber irgendwie fehlte immer die Zeit oder der Antrieb. Jetzt kannst du’s tun! Ob übervolle Aktenordner, zugemüllte Schubladen, der vollgestellte Abstellraum, Keller oder Dachboden, der Kleiderschrank mit Kleidung aus einem früheren Leben … Es findet sich garantiert was, dem du Struktur, Ordnung und Klarheit einhauchen kannst. Die äußere Struktur bringt ja bekanntlich auch Klarheit im Geist – und damit entsteht Raum für neue Ideen oder einen hilfreichen Perspektivwechsel. Warte aber besser noch mit der Entsorgung des „Krempels“, bis die Entsorgungsbetriebe wieder normal laufen!

© Priscilla Du Preez/unsplash.com

Frühjahrsputz

Wenn du gerade mehr Zeit hast, wäre das doch auch eine Gelegenheit für den Frühjahrsputz! Sauge und wische hinter und unter den Schränken, putze deine Fenster, wasche die Gardinen und unterziehe den Ofen einer Grundreinigung. Und wenn du danach noch nicht genug hast, kannst du vielleicht die Wohnung ein wenig umdekorieren? Mit einer passenden Playlist geht das gleich noch besser! Hast du evtl. eine Playlist auf Spotify, die motiviert und die du teilen möchtest?

Miteinander trotz physischer Trennung


Kommunikation

Klar, gerade hält der Frühling Einzug. Die milde Luft und das Sonnenlicht beleben und ziehen uns – eigentlich – ins Freie. Aber nur, weil das gerade nicht geht, musst du nicht auf den Austausch mit deinen Lieben verzichten! Wir können uns glücklich schätzen, dass wir in Zeiten von Internet & Co. leben. Führe endlich mal Telefonate mit den Menschen, die du schon lange nicht mehr gesprochen hast. Mache einen Videochat mit deiner Familie, die du gerade nicht persönlich treffen kannst. Ich tanze z. B. manchmal mit meiner Nichte via Skype. Und wie wäre es mal wieder mit einem lieben, handgeschriebenen Brief, den du in die Post gibst?

Empathie

Öffne deinen Geist für deine Mitmenschen. Gibt es in deinem Umfeld ältere, vorerkrankte Menschen, die du mit einem Einkauf unterstützen könntest? Achte auf deine Nachbarn, auch auf die Kleinen! Wie geht es ihnen? Wer könnte Unterstützung gebrauchen? Vielleicht verschenkst du eine kleine Freude, in Form einer Blume, eines selbstgebackenen Kuchens oder eines Winkens von Fenster zu Fenster? Wem könntest du sonst noch etwas Gutes tun? Z. B. indem du einfach zuhörst oder – auf Wunsch – einen Rat erteilst?

Was gern an letzter Stelle steht …


Admin-Kram

Wie wäre es denn, wenn du deine Steuerklärung in diesem Jahr endlich mal pünktlich abgibst? Oder dich deiner Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht widmest? Und da war doch noch die eine Versicherung, um die du dich schon ewig kümmern wolltest … Ach ja, und die Regelung des digitalen Erbes … Alles Dinge, die in der Regel erst mal keine Begeisterung auslösen, aber ein Teil des Lebens sind. Und wenn sie mal gemacht sind, fühlt sich das unbeschreiblich genial an!


Liebe Eltern, auf dieser Seite findet ihr 66 Beschäftigungstipps für eure Kids. Ich konnte sie nicht erproben, aber ich hoffe, sie bieten ein paar Anregungen. Wenn ihr weitere und eigene Tipps habt – gerade auch, was die Kombination aus Kinderbetreuung und Homeoffice angeht –, teilt sie gern in den Kommentaren.


Wenn du selbst noch Ideen hast, hinterlasse einen Kommentar. Teile gern auch, wenn du etwas aus den Impulsen umgesetzt hast. Ich wünsche dir eine möglichst ruhige, starke und verbindende Zeit – gemeinsam schaffen wir das!

Anstehende Veranstaltungen:

# WONNEVOLL: Yoga-Tagesretreat auf dem Sonnenhof (13.5. | Runkel)
# Yoga auf dem Steg: Sommer 2023
(Schiersteiner Hafen, Wiesbaden)
# Mama-Kind-Auszeit: Yoga für die Mamas & kreatives Malen für die Kids (4.6. | Wiesbaden)
# Deepen your practice: Thai Yoga-Absolvententag (16.7. | Büttelborn)

# Relax & Release: ein Tag für dich (10.9. | Büttelborn)

6 Comments

  1. Sia67 said:

    Genau das alles mache ich auch. Gerne setze ich mich auch einfach auf meine Relax Sessel und mache gar nichts. 🙂

    30. April 2020
    • Das ist auf jeden Fall auch ein guter Plan 🙂

      1. Mai 2020
  2. Steffi said:

    Liebe Silke,
    ich danke dir von Herzen für all deine Ideen und Impulse.
    Wir sind nun zu viert seit einer Woche zu Hause und entdecken neue Wege des Zusammenlebens. Ein Highlight des Tages sind die gemeinsamen Mahlzeiten, in Ruhe zubereitet, mit guten Gesprächen und viel Zeit…
    Meine Kinder haben auch ihre Spielsachen, Puzzeln und all unsere Brettspiele wiederentdeckt.
    Außerdem machen wir nun Sport im Wohnzimmer- haben ein kleines Trampolin zum Auspowern.
    Ich genieße auch die Stille und innere Ruhe – ich entspanne mich bei der Yoga Nidra Meditation.
    Ganz liebe Grüße
    Steffi

    22. März 2020
    • Danke fürs Teilen, liebe Steffi! Das hört sich doch sehr gemütlich und verbunden an.

      22. März 2020
  3. Mareike said:

    Ein wunderbarer Text, liebe Silke! Dankeschön dafür! ❤️

    21. März 2020

Kommentare sind geschlossen.